6. Überwindung der Stagnation; Durchbrechung der 1.000-Mitglieder-Schallmauer 1983 – 1989
Zentralsportanlage, Erfassung der Mitgliedsdaten per Computer und Beitragserhöhung – dies waren die Themen, die zunehmend zur Diskussion standen.
Nach Beendigung des Dammbaues und Fertigstellung des neuen Platzes konnte dieser im Juni 1984 mit einem Eröffnungsspiel gegen die DJK Keilberg feierlich eröffnet werden. Das Spiel endete 5:3 für den FCT. In einem Damenfußballspiel unterlagen die Tegernheimerinnen mit 0:4 gegen Roßbach. Zugleich war die Einweihung der Beginn eines Schüler- und Jugendpokalturniers.
Der Ausbau eines zweiten Platzes wurde in die Wege geleitet, um den Hauptplatz zu entlasten. Zusätzlich installierte man eine Flutlichtanlage und erwarb auch eine Beregnungsanlage.
Für seine Verdienste wurde Peter Brucker durch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Die Fußballmannschaft war in die B-Klasse abgestiegen und wurde 1983/84 von Rudi Hallmer trainiert.
Anlässlich der Generalversammlung 1985 stellte Rupert Kollmannsberger sein Amt zur Verfügung, nachdem er zuvor Josef Gantner und Hugo Faustmann die Ehrenmitgliedschaft verliehen hatte.
In Vorgesprächen und Sondersitzungen fand sich kein Nachfolger. Der Wahlausschuss unter der bewährten Leitung von Guntram Kulzer konnte nach vielen Vorschlägen und ebenso vielen Absagen Bürgermeister Karl Beutl zur Annahme des Amtes bewegen. 2. Vorstand wurde Günther Rieger, 3. Vorstand Hanna Sobolewski, Kassier Helmut Fink und Schriftführer Volker Hartmann.
Durch das große Sportangebot der einzelnen Abteilungen stieg die Anzahl der Mitglieder auf 1079 an. Neuer Trainer bei den Fußballern wurde ab Herbst 1984 Ernst Brandl, der diese Aufgabe bis 1987 wahrnahm. Durch den wachsenden Spielbetrieb wurde die Grasfläche des ersten Platzes in große Mitleidenschaft gezogen. Mit 80% der Lasten beteiligte sich die Gemeinde 1986 an der Renovierung des Platzes durch die Firma Paar aus Donaustauf.
An dieser Stelle gebührt auch den Spielern der Fußballjugend ein besonderes Maß an Lob, denn sie sind es, die zur Erhaltung des FC Tegernheim viel beitragen und den Verein mit seinen sportlichen Erfolgen bis weit über die Landkreisgrenzen bekannt machen.
Inzwischen nahm der Bau einer Mehrzweckhalle immer konkretere Formen an. In der Jahreshauptversammlung vom 1. März 1986 gab der damalige Kreisrat Karl Hofer, heute Bürgermeister von Tegernheim, bekannt, dass nach Abschluss der Flurbereinigung die Weichen zum Grunderwerb für die Zentralsportanlage gestellt seien.
Auf die Gemeinde kämen dadurch Lasten von ca. vier Millionen DM zu. Nach Annahme des Bebauungsplanes und dem Abschluss des Umlegeverfahrens stehe dem ersten Spatenstich nichts mehr im Wege.
Doch dieser erfolgte erst nach fünf Jahren.
Bis 1986 bestand der FC Tegernheim aus acht Abteilungen.
In der folgenden Jahreshauptversammlung wurde von Franz Pecha der schriftliche Antrag zur Gründung einer Tennisabteilung gestellt, den die Versammlung befürwortete. Sie war die neunte Abteilung des FC Tegernheim.
Der ersten Damenmannschaft der Basketballabteilung gelang der Aufstieg in die Regionalliga.
Durch diesen Erfolg stieg der Bekanntheitsgrad des FC Tegernheim, was sich auch in den steigenden Mitgliederzahlen niederschlug.
Die Neuwahlen bei der Generalversammlung 1987 erwiesen sich bereits im Vorfeld als problematisch. Der damalige Bürgermeister Karl Beutl lehnte eine erneute Kandidatur ab. Der bewährte Wahlausschuss unter der Leitung von Guntram Kulzer hatte wiederum keine leichte Aufgabe. Erst nach langen Bemühungen kam es zu einem befriedigenden Resultat. Der ehemalige Vorstand, Ehrenmitglied Peter Brucker, bot einen Ausweg aus der prekären Situation an und stellte sich erneut zur Wahl. Günther Rieger blieb 2., Hanna Sobolewski 3. Vorsitzende, Helmut Fink Kassier, und neu hinzu gewählt wurde Werner Laudehr als Schriftführer.
In den kommenden Monaten setzten sich Helmut Fink und Werner Laudehr verstärkt für die Realisierung der Bandenwerbung am Sportplatz ein. Auch Ernst Brandl war es wieder zu verdanken, dass das Vereinsheim von Grund auf renoviert wurde. Ebenso sorgte er für die Installation einer Flutlichtanlage am Platz südlich des Dammes.
Sein Traineramt gab Ernst Brandl 1987 an den neuen Trainer Gustl Poitsch ab. Dessen Ziel war es, die 1. Mannschaft zur Meisterschaft zu führen und mit ihr in die A-Klasse aufzusteigen.
Der Mitgliederstand bezifferte sich im Jahr 1988 auf 1260 Personen.
Auf Antrag der Vorstandsschaft wurde der Ausweichplatz südlich des Dammes von der Gemeinde renoviert. Der Auflage, den nördlichen Platz in Eigenleistung herzurichten, wurde vom FC erfüllt. Ernst Brandl und Landwirt Anton Schmid leisteten auch hier die Hauptarbeit bei der Renovierung. Sie brachten auch die Beleuchtung für die Flutlichtanlage unentgeltlich an.
Das “Hochwasser des Jahrzehnts” im Jahre 1988 verwüstete nicht nur das Gelände der Segelabteilung, sondern überflutete auch den Fußballplatz südlich des Dammes bis auf Torhöhe. In der MZ erschien dazu der Artikel “Für Wasserball vielleicht geeignet”.
Glück und Pech liegen nahe beieinander. Dies musste nicht nur die Basketballabteilung, sondern auch die Fußballabteilung erleben. Während den Basketball-Damen nur ein einziger Korbpunkt zum Erhalt der Regionalliga fehlte, erreichten die Fußballer ihr gestecktes Ziel, nämlich den Aufstieg in die A-Klasse, dank der hervorragenden Trainerleistung von Gustl Poitsch auf Anhieb.
Hier sollte angemerkt werden, dass sich der FC Tegernheim glücklich schätzen kann, die folgenden Fußballschiedsrichter in seinen Reihen zu wissen; denn Leistung, die diese Männer Jahr für Jahr erbringen, kann gar nicht genug gewürdigt werden:
Name | Jahre |
---|---|
Michael Kollmannsberger | seit 25 Jahren bis A-Klasse |
Philipp Fuchs | bis A-Klasse |
Jürgen Stiller | bis A-Klasse |
Kurt Scharrer | seit 25 Jahren bis B-Klasse |
Reinhold Peter | Jugendspiele |
Robert Sippenauer | Jugendspiele |
Walter Wolfsteiner | Jugendspiele |
Dass der Mitgliederzuwachs auch weiterhin anhielt, war ein Verdienst aller Abteilungen.
Durch das insgesamt breit gefächerte Angebot fanden immer wieder neue Interessenten den Weg zum FC Tegernheim. Skikurse und Bergtouren für Jung und Alt bei der Ski- und Bergsportabteilung, Mutter-und-Kind-Turnen, Erwachsenengymnastik, Aerobic bis hin zur Seniorengymnastik, umfasste das vielfältige Angebot der Turn- und Gymnastikabteilung.
Mit einem Gesamt-Mitgliederstand von 1350 konnte man in das Jubiläumsjahr starten.
In der Generalversammlung am 24. Februar 1989 wurde die bis dahin amtierende Vorstandsschaft wieder in ihrer alten bewährten Konstellation gewählt.
In Anbetracht des bevorstehenden Jubiläums wäre eine Umbesetzung nicht von Vorteil gewesen, da die Vorbereitungen zum 40-jährigen Gründungsfest schon auf vollen Touren liefen. Die Feierlichkeiten fanden vom 9. bis zum 12. Juni 1989 statt. Für das Amt des Schirmherrn konnte Karl Beutl gewonnen werden.
Alle Abteilungen waren in die Organisation und Abwicklung des Vereinsjubiläums mit einbezogen.
Anlässlich des 40-jährigen Gründungsfestes veranstaltete die Ski- und Bergsportabteilung den 1. Tegernheimer Waldlauf “Rund um den Mittelberg”. Dazu fanden sich nicht weniger als 91 Teilnehmer ein.
Die Kegelabteilung rief die 1. Tegernheimer Dorfmeisterschaft im Kegeln ins Leben. Diese Meisterschaft findet auch heute noch großen Anklang bei der Tegernheimer Bevölkerung und den örtlichen Vereinen.
Für das sportliche Rahmenprogramm während der Pause des Jubiläumsspiels FC Tegernheim gegen SV Fortuna bot die Gymnastikabteilung unter der Leitung der Übungsleiterinnen Ursula Thiemeyer, Walburga Wagenschwanz und Elisabeth Hochwimmer Übungen mit dem Fallschirm an. Alle Jugendlichen konnten sich an diesem Spaß beteiligen.
Die Basketballabteilung veranstaltete ein Mixed-Turnier, bei dem 16 Mannschaften aus der Oberpfalz vertreten waren. Im Endspiel standen sich die Mannschaften der “Cash Flow Scissors” und die “Holzi Flyers” gegenüber. Letztere gewannen mit 24:22 Körben.
Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums errang die E-1-Jugend den Kreismeistertitel. Das Endspiel gegen den Sportclub Regensburg gewann das Team mit 2:0 (Tore: Christian Kainzbauer, Christoph Held).
In seinem Abschlussbericht dankte der damalige 1. Vorsitzende Peter Brucker allen, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen hatten. Der FC Tegernheim hatte wieder einmal bewiesen, dass seine Mitglieder neben ihren sportlichen Aktivitäten auch Feste feiern und organisieren können. Erwähnenswert ist hier die enorme organisatorische Leistung des Festleiters Florian Höpfl und seines Teams.
Jahr | Mitglieder | Zuwach % | Weiblich | Männlich | Erwachsene | Jugen. + Kinder |
---|---|---|---|---|---|---|
1983 | 952 | – | 367 | 585 | – | – |
1984 | 1079 | +11,8% | – | – | – | – |
1985 | 1156 | +6,7% | – | – | 790 | 366 |
1986 | 1212 | +4,6% | – | – | 832 | 377 |
1987 | 1236 | +1,9% | – | – | – | – |
1988 | 1260 | +1,9% | – | – | 905 | 355 |
1989 | 1350 | +6,7% | – | – | 922 | 428 |